Betreuungsgeld ist falsche Antwort auf drängende Probleme
Der hannoverschen Abgeordneten Edelgard Bulmahn ist die bestmögliche Betreuung und Bildung bereits seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen. Als Bundesministerin hat sie das bundesweite Ganztagsschulprogramm gestartet, um Kindern und Jugendlichen eine bessere individuelle Förderung und Unterstützung zu ermöglichen. Für völlig falsch hält sie demgegenüber die Einführung eines Betreuungsgeldes durch die schwarz-gelbe Bundesregierung und hat heute im Deutschen Bundestag dagegen gestimmt.
„Es ist völliger Irrsinn jährlich fast 2 Milliarden Euro dafür auszugeben, dass Kinder keine öffentliche geförderte Kindertagesstätte besuchen. Mit diesen Mitteln könnten wir 166.000 zusätzliche Kitaplätze schaffen oder auch 6.000 dringend benötigte neue Vollzeitstellen für Erzieherinnen und Erzieher einrichten.“, so Edelgard Bulmahn. Berechnungen des statistischen Bundesamtes haben in dieser Woche ergeben, dass bundesweit noch mehr als 220.000 Kita-Plätze fehlen um den ab dem kommenden Jahr bestehenden Rechtsanspruch umzusetzen. In Niedersachsen ist die Zahl der fehlenden Plätze besonders hoch.
Vor diesem Hintergrund ist die Sorge groß, dass der gesetzlich zugesicherte Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz nicht erreicht wird. Aus Sicht von Edelgard Bulmahn ist aber nicht nur der zahlenmäßige Ausbau der Kita-Plätze dringend nötig, sondern auch eine bessere Personalausstattung, eine günstigere Betreuungsrelation und die Unterstützung bei der Weiterentwicklung der pädagogischen Konzepte.
"Wir hatten einen Konsens im Deutschen Bundestag erreicht, dass Familien und Frauen - die immer noch besonders betroffen sind - sich nicht zwischen Kinderbetreuung und Berufstätigkeit entscheiden müssen, sondern beides miteinander vereinbaren können sollen. Dieser Konsens ist durch die heutige Entscheidung zum Betreuungsgeld aufgekündigt worden.", so Bulmahn.