Die hannoversche Abgeordnete Edelgard Bulmahn ist heute einstimmig zur Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion in der Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" gewählt worden. „Es kann nicht länger sein, dass unterschiedliche Lebenschancen oder die Verteilung von Wohlstand genauso ignoriert werden, wie die Zerstörung der Umwelt oder der Verbrauch von Ressourcen. Für die Zufriedenheit der Menschen spielen diese Faktoren jedoch eine maßgebliche Rolle.“, so Bulmahn nach ihrer Wahl.

Lange Zeit galt das Bruttoinlandsprodukt (BIP), also der Gesamtwert aller innerhalb einer Volkswirtschaft hergestellten Waren und Dienstleistungen, als Gradmesser für das Wohlergehen und damit die Lebenszufriedenheit der Menschen, die in dieser Volkswirtschaft leben. Das BIP allein genommen ist jedoch ein unzureichender Indikator für das Wohlergehen der Menschen. Deshalb gilt es ein neues Wohlstands- bzw. Fortschritts- Modell zu entwickeln, das auch den Aspekten individueller Lebensqualität, sozialer Gerechtigkeit, Umwelt, Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe Rechnung trägt.

Immer mehr Menschen sind überzeugt, dass wir mit den bisherigen Wachstums- und Wirtschaftsmodellen keinen nachhaltigen Wohlstand erreichen. Und es ist breiter Konsens, dass ein seit Jahrzehnten auf verschwenderischem Ressourcenverbrauch basierendes Wachstum die Lebensgrundlage der nächsten Generationen zerstört. Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Enquete-Kommission, eine kritische Bestandsaufnahme des bisherigen Wirtschafts- und Sozialstaatsmodels zu leisten. Darauf aufbauend sollen die zentralen Dimensionen von Lebensqualität und gesellschaftlichem Fortschritt definiert und ihre Einflussfaktoren bestimmt werden. Ein Leitbild, das ökonomische Stärke, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Teilhabe gleichrangig als wichtige Parameter für Wohlstand und Lebensqualität verfolgt, ist notwendig.

„Wir brauchen grundlegende, gesellschaftliche Veränderungsprozesse. Wir erarbeiten in der Enquete-Kommission diese Grundlagen und entwerfen Vorschläge, um die notwendigen gesellschaftlichen Debatten und Veränderungen, auch durch politische Rahmensetzungen, zu befördern“, so Edelgard Bulmahn. Ziel ist es, aus den gewonnenen Erkenntnissen und Leitideen konkrete Handlungsempfehlungen für die nationale, europäische und internationale Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik zu entwickeln. Dabei ist es der neuen SPD-Sprecherin und Obfrau Edelgard Bulmahn besonders wichtig, „dass wir einen Fortschritt erreichen, der unsere Gesellschaft nicht in Sieger und Verlierer teilt.“

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