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Ausbildungspakt

Alle jungen Menschen sollen einen Ausbildungsplatz erhalten. Dabei bleibt die Vermittlung in das duale Ausbildungssystem vorrangig.

Seit 2001 klafften Angebot und Nachfrage auf dem Lehrstellenmarkt immer weiter auseinander. Der im Jahr 2004 geschlossene, auf 3 Jahre angelegte "Nationale Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland" soll diesen Trend wieder umkehren. Kernstück des Pakts zwischen Regierung und Wirtschaft ist die Verpflichtung, allen ausbildungswilligen und - fähigen jungen Menschen in Deutschland ein Ausbildungsangebot zu machen, wobei das duale Ausbildungssystem Vorrang genießt.

Die Bilanz des ersten Jahres war positiv: Erstmals seit 1999 wurden 2004 wieder mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. 573.000 Plätze wurden bis Ende September 2004 besetzt. Die Wirtschaft hat im Jahr 2004 rund 59.500 neue Ausbildungsplätze bereit gestellt, davon 20.750 im Handwerk und 38.800 im Bereich der Industrie- und Handelskammern. Zum ersten Mal bildeten 43.000 Betriebe junge Menschen aus.

Bereitstellung neuer Ausbildungsplätze

Zentraler Bestandteil des Paktes ist die Einwerbung von 30.000 neuen Ausbildungsplätzen pro Jahr. Zum Stichtag 30.09.2004 (Beginn des neuen Ausbildungsjahres) waren nach Angabe des DIHK allein im Bereich der Industrie- und Handelskammern insgesamt 38.000 neue Ausbildungsplätze gemeldet worden. Damit ist das im Ausbildungspakt gesetzte Ziel übertroffen worden.

Neue Ausbildungsplätze sind aber nicht zusätzliche Ausbildungsplätze, denn neue Plätze heißt: neu geschaffene Ausbildungsplätze in bereits ausbildenden sowie in bisher nicht ausbildenden Betrieben ohne Berücksichtigung der infolge Insolvenz oder anderen Gründen weggefallenen Ausbildungsplätze.

Aber: Im neuen Ausbildungsjahr wurden gegenüber dem Vorjahr im IHK- und Handwerksbereich rund 15.500 zusätzliche Ausbildungsverträge abgeschlossen, das sind 2,5% mehr als im Vorjahr.

Einstiegsqualifizierung für Jugendliche

Mit der Einstiegsqualifizierung, über deren erfolgreiche Durchführung die Kammern ein Zertifikat erstellen, wurde ein neues Instrument entwickelt, mit dem Betriebe Jugendlichen eine Einstiegschance geben. Bei gegenseitigem Interesse ist der Übergang in eine Ausbildung oder Beschäftigung möglich. Betrieben bietet sich die Chance, jungen Nachwuchs besser kennen und einschätzen zu können. Jugendliche, die aus individuellen Gründen nur eingeschränkte Vermittlungsperspektiven besitzen, bekommen die Möglichkeit, in einem sechs- bis zwölfmonatigen Praktikum zu zeigen, was in ihnen steckt, wobei die Qualifizierung auf die Dauer einer späteren Berufsausbildung angerechnet werden kann.