Rund 100 Interessierte kamen am Mittwoch in die Industrie- und Handelskammer nach Hannover und diskutierten Vorträge des U.S. Botschafters Philip D. Murphy und Edelgard Bulmahn, MdB zum Thema „Der Präsidentschaftswahlkampf in den USA – Ausblicke“.

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der IHK Hannover, Hannes Rehm, betone Fred Irwin, Präsident der American Chamber of Commerce (AmCham), die große Verbundenheit zwischen Deutschland und den USA. Er stellte heraus, dass unabhängig davon wie die Präsidentschaftswahlen am 6. November ausgingen, die transatlantischen Beziehungen weiter ausgebaut werden müssten. Weiterhin verwies er auf die enorme Bedeutung, die das Thema Wirtschaft als „main issue, that affairs every American“ im aktuellen Wahlkampf habe und mahnte, die entscheidende Aufgabe beider Parteien sei es, das Vertrauen der Menschen in die Politik zurückzugewinnen.

Ähnlich schätzte auch Botschafter Philip Murphy die Lage ein, ergänzte indes noch einen sehr wichtigen Punkt: Die besondere Problematik in den Swing- bzw. Battlegroundstates. Diese seien nach Ansicht des Botschafters zutiefst sozial gespalten und weisen eine große Heterogenität in der Bevölkerung auf. Mit Hinweis auf den demographischen Wandel, welcher immer stärkeren Einfluss auf die Bevölkerungs- und damit die Wählerstruktur hat, zeigte Botschafter Murphy einen weiteren schwer einzuschätzenden Faktor für den Ausgang der Wahl auf. Ebenso wie in diesem Punkt waren sich alle Anwesenden einig, dass die aktuelle Blockadepolitik in den Kammern nach der Wahl im November ein Ende haben müsse und auch werde.

Edelgard Bulmahn, stellvertretende Vorsitzende der Atlantik-Brücke, ging vor allem auf die Bedeutung der engen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA ein. Viele der großen Herausforderungen, z.B. der Klimawandel, die Umsteuerung hoch entwickelter Industriegesellschaften in Richtung eines nachhaltigen Wirtschaftens, die Finanzkrise oder das Ziel, die Abrüstung voranzutreiben, müsse in der Zusammenarbeit der beiden Staaten vertieft und weiterentwickelt werden. „Wenn wir gemeinsame Ziele anstreben und verfolgen, können wir den Kristallisationskern eines wirksamen globalen Fortschrittes bilden. Deshalb sind eine Erneuerung und die weitere Vertiefung des Verhältnisses zwischen den USA und Europa so wichtig.“, so Edelgard Bulmahn.