Die Abhängigkeit der Bildungschancen von der sozialen Herkunft ist in Deutschland so groß wie in keinem anderen Industriestaat. Dies können wir nicht länger zulassen. Für Bildungschancen darf es keine Rolle spielen, ob jemand aus einer Professoren-, Arbeiter- oder Einwandererfamilie kommt. Angesichts der Kulturhoheit der Länder kann der Bund hier nur begrenzt eingreifen. Dennoch ist es mir gelungen, mit dem Ganztagsschulprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ das größte Schulprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik auf den Weg zu bringen. Ganztagsschulen bilden einen entscheidenden Impuls für eine grundlegende Erneuerung des Schulsystems in Deutschland. Sie schaffen Zeit und Raum für die Förderung individueller Talente und für eine bessere Betreuung weniger lernstarker Schüler/innen. Und sie sind unverzichtbar, um Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren. Aufgrund der grundgesetzlichen Vorgaben konnte ich allerdings mit dem Programm nur Investitionen fördern und den Ländern auch keine Vorgaben über die Ausgestaltung der Ganztagsschulen machen. CDU regierte Länder wie Niedersachsen haben es leider versäumt, die Chance der Ganztagsschulen zu nutzen, indem sie sich weitgehend geweigert haben, das für einen Ganztagsbetrieb nötige Personal zu finanzieren.

Zurück: