In Deutschland ist die Zahl der Frauen in Führungspositionen immer noch verschwindend gering. Frauen haben viel schlechtere Aufstiegschancen als Männer und werden schlechter entlohnt. Besonders in Vorständen und Aufsichtsräten großer Unternehmen sind Frauen entweder gar nicht vertreten oder sie stellen eine kleine Minderheit dar. Dabei steht Kanzlerin Merkel klar auf der Seite der Wirtschaft und ist der Meinung, das Problem löse sich von selbst.

Die SPD fordert eine klare Frauenquote von mindestens 40% in Unternehmen und keine weitere Verdrängung der Realität. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Frauen werden immer noch für die gleiche Arbeit noch immer schlechter bezahlt, haben deutlich weniger Aufstiegschancen und so gut wie keine Möglichkeit eine Führungsposition zu erreichen. So lag 2009 der Bruttostundenverdienst von Frauen im durchschnitt 23 Prozent unter dem von Männern und der Frauenanteil in den Vorständen der Top-200-Unternehmen lag 2010 bei nur 3,2 Prozent. Trotz dieser Fakten ist die Position der schwarz-gelben Bundesregierung alles andere als klar und einheitlich. Der Großteil der Koalition spricht sich gegen eine gesetzliche Frauenquote in Unternehmen aus und setzt auf „eine Marktwirtschaftliche Lösung“. Sie fordern eine flexible Quote, die auf Selbstverpflichtung zählt. Eine solche Selbstverpflichtung aber gibt es bereits seit mehr als 10 Jahren, Erfolg jedoch hat sie noch immer nicht gebracht.

Nahezu alle europäischen Länder haben für Führungspositionen in Unternehmen mittlerweile eine Frauenquote. „Heterogen zusammengesetze Vorstände und Aufsichtsräte zeigen nach vielen Untersuchungen eine bessere Performance. Auf die Kompetenzen und Potentiale von Frauen zu verzichten ist volkswirtschaftlich und gesellschaftspolitische falsch.“, so Bulmahn.

Doch die Abgeordnete spricht sich nicht nur für die Frauenquote in Vorständen aus. Ebenso wichtig sei es endlich die Schere zwischen den Löhnen von Frauen und Männern zu schließen - Die hannoversche Abgeordnete fordert einen gesetzlichen Mindestlohn. Denn immer noch sind 70 Prozent der Beschäftigten im Niedriglohnbereich Frauen, denen durch einen Mindestlohn geholfen werden könnte. Auch die Ganztagsbetreuung in Kitas und Schulen sei unbedingt zu unterstützen, damit Frauen und Männer sich das Berufs- und Familienleben partnerschaftlich teilen können.