Seit Dienstag Abend können die Mitglieder der Bethlehemgemeinde in Linden-Nord und die Menschen imStadtteil aufatmen! Die Restaurierung der Bethlehemkirche - für die Gemeindemitglieder Ort der Einkehr und des Gebets, für die Linderinnen und Lindener längst liebgewonnenes Wahrzeichen ihres Stadtteils – ist gesichert!

Edelgard Bulmahn (SPD), ehemalige Bundesbildungsministerin und derzeitige Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses des Bundestages, verkündete der versammelten Gemeinde sowie den anwesenden Ehrengästen die erfreuliche Nachricht. Der Bund beteiligt sich mit 400.000 Euro an der notwendigen Instandsetzung des architektonisch bedeutsamen Gotteshauses. Bis zuletzt standen die Baumaßnahmen auf der Kippe, es fehlten 300.000 Euro.

Für Edelgard Bulmahn war der Einsatz für das Bethlehem-Projekt stets auch eine Herzensangelegenheit. Sie ist seit mehr als 35 Jahren bekennende Lindenerin und engagiert sich seither vielfältig im Stadtbezirk. „Ich habe die drei Türme der Bethlehemkirche von Anfang an als Symbol für das Vielfältige und Zusammenkommende gesehen. Sie ist für mich aus Linden nicht mehr wegzudenken.“

Stefan Wingert, neuer Präsident des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege, betonte in seiner Rede die herausragende Stellung des 103 Jahre alten Gebäudes aus Sicht des Denkmalschutzes. „Es gibt zur Zeit ein erhebliches fachliches Interesse an der Bethlehemkirche.“ Der beeindruckende Bau des Architekten Karl Mohrmann (1857-1927) mit seiner mächtigen Westfassade und den drei hochaufragenden Dächern vereint eine Reihe unterschiedlicher Baustile in außergewöhnlicher Weise. Romanische Einflüsse aus dem italienischen, skandinavischen und sächsischem Bereich treffen hier aufeinander. Der imposante Radleuchter im Inneren der Kirche beispielsweise gilt als Meisterwerk.

Verständlicherweise waren die Reaktionen der Bethlehemgemeinde von Vorfreude auf das nun kommende geprägt. Die Pastorin der evangelischen Kirchengemeinde Linden-Nord, Dorothee Blaffert, sprach von einem „unglaublichen Glück“, die Zusage des Bundes „ausgerechnet in diesen harten Zeiten“ zu bekommen. „Jetzt bin ich überzeugt, dass wir das schaffen“, sagte Kirchenvorsteher Jörg Birnstiel in seiner emotionalen Ansprache. Alle Redner würdigten das große und aufopferungsvolle Engagement der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne deren beharrliche Arbeit das Sanierungsprojekt nicht hätte umgesetzt werden können. Dies habe dazu beigetragen, dass der „Stern von Bethlehem“ auf dem größten der drei Türme heute wieder über Linden leuchten kann.

In ihrem Schlusswort hob Edelgard Bulmahn die Bedeutung der Bethlehemrestaurierung über die Stadtteilgrenzen hinaus hervor. „Ich freue mich darauf, dass die Bethlehemkirche bald wieder vollständig, innen und außen in neuem Glanz erstrahlen wird und damit ein Zeichen setzt in der Gemeinde, in unserem Stadtteil und in der ganzen Region.“