Sie waren die eindeutigen „Stars“ beim Neujahrsempfang des Stadtbezirksrates Südstadt-Bult am 21. Januar: Schülerinnen und Schüler der St. Ursula-Schule. Seit vier Jahren betreiben sie in jährlich wechselnder Zusammensetzung Spurensuche in der Umgebung ihrer Schule. Seit Jahren betreuen die „Spurensucher“ den Ehrenfriedhof für die von den Nazis in den letzten Kriegstagen ermordeten Zwangsarbeiter am Nordufer des Maschsees.

Der ungepflegte Zustand der Gedenkstätte hatte die Schülerinnen und Schüler erzürnt. Sichtbares Ergebnis ihrer Arbeit sind ein mittlerweile gepflegter Friedhof und die Informationstafel am Eingang zur Gedenkstätte, die die Spurensucher erarbeitet haben. Auf Intiative der Schülerinnen und Schüler sind am 7. Oktober vergangenen Jahres vor dem Hause Simrockstraße 9, direkt gegenüber der St- Ursula-Schule fünf Stolpersteine für die Familie Jacobs verlegt worden, die am 15. Dezember 1941 von Hannover aus in das Ghetto Riga deportiert worden waren. Kein Mitglied der Familie Jacobs überlebte den Holocaust. An die Leidensgeschichte der Familie erinnert jetzt eine Informationstafel an der Mauer der St. Ursula-Schule, die von den Spurensuchern erarbeitet worden ist.

Dieses Engagement ist am nun vom Bezirksrat Südstadt-Bult mit dem Preis für bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet worden. Nach der Laudatio durch Bezirksbürgermeister Lothar Pollähne zählte Edelgard Bulmahn zu den ersten GratulantInnen, die ehemaligen Bundesbildungsministerin freute sichtlich darüber, was Schülerinnen und Schüler zu leisten vermögen, wenn man sie denn nur lässt. Auch der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Stefan Schostok, der sich auf den Weg gemacht hat, im kommenden Jahr hannover nächster Oberbürgermeister zu werden, ließ es sich nicht nehmen, den Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement zu danken.