Schülerinnen für Technik- und Informatikthemen zu begeistern und den Anteil weiblicher Studenten in den technischen und ingenieurwissenschaftlichen Fächern zu steigern ist das Ziel des von der Technischen Universität Berlin initiierten Projektes „GET-IT!“ (Girls, Education, Technology).

Während in Deutschland der Frauenanteil in den Fächern Elektrotechnik und Informatik nur bei etwa 8% bzw. 15% liegt, nimmt in Ländern wie der Türkei oder Portugal ein wesentlich höherer Anteil von Frauen ein technisches Studium auf. Um auch in Deutschland die Berührungsängste junger Frauen gegenüber technischen Berufen zu mindern, werden Schülerinnen im Rahmen von GET-IT durch Workshops, Vorlesungen und Führungen in kleinen und mittelständischen Betrieben mit den Studien- und Berufsinhalten technischer Fächer vertraut gemacht.

Edelgard Bulmahn, ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung und Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Hannover Stadt II, eröffnete als Schirmherrin die Auftaktveranstaltung des Projektes. Aus Ihrer Erfahrung heraus haben Mädchen und junge Frauen durchaus Interesse am technologischen Fortschritt und der Verbesserung der Lebensbedingungen. Gerade der enge Zusammenhang zwischen technologischer und sozialer, ökologischer und ökonomischer Entwicklung gebe Mädchen und jungen Frauen den Anstoß, sich näher mit Technik zu beschäftigen.

Insbesondere Fragen nach den Lebensbedingungen auf unserem Planeten in 50 oder 100 Jahren, die schonende Nutzung von Ressourcen oder Fortschritte in der Medizintechnik seien Themen, die gerade weibliche Wissenschaftler ansprächen. „Diese Beispiele verdeutlichen“, so Bulmahn, „dass Fortschritt immer eine Kombination aus technischer Innovation und sozialen Zielen ist. Um Antworten auf die drängenden Probleme der Zukunft zu finden, bedarf es daher weiblicher Kreativität und einer weiblichen Sichtweise bei technischen Entwicklungen“.

Gleichzeitig betonte Bulmahn, dass auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands vom technischen und naturwissenschaftlichen Bildungsstand unserer Absolventen abhänge. Angesichts von Studentenzahlen, die nicht zur Deckung des zukünftigen Bedarfs an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern ausreichten, sei es dabei auch schlicht ökonomische Vernunft, mehr junge Frauen zu einer technischen oder naturwissenschaftlichen Ausbildung zu bewegen.

Allerdings fehle vielen Schülerinnen der „letzte Kick“, um selbst ein technisches Studium aufzunehmen und einen technischen Beruf anzustreben – nicht zuletzt aufgrund gesellschaftlicher Vorurteile bei der Fächerwahl. Bulmahn hofft daher, dass „GET-IT einen wichtigen Beitrag leisten wird, um mit derartigen gesellschaftlichen Stigmata aufzuräumen und Schülerinnen durch Praxiserfahrungen die Angst vor angeblichen „Männerfächern“ zu nehmen“. Dieses Projekt verfolgt damit dieselbe Logik wie bspw. der Girls Day, den Frau Bulmahn als Bundesministerin 2001 auf den Weg brachte.

09-11-09 Auftakt GET-IT II

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